Im Café Yucca begegnen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten und Herkünften. Hier berichten sie selbst, was sie herführt und was sie finden.
Ivan: «Ich bin Künstler, male zu Hause und hatte auch schon einige Ausstellungen. Wenn ich kein Geld habe, esse ich hier eine Gratissuppe. Das Team hilft mir bei administrativen Fragen, etwa wenn es um Zusatzleistungen geht.»
Hajar:«Ich fühle mich im Café Yucca sicher, aber die vielen männlichen Gäste sind eine Herausforderung für mich. Auf den ersten Blick finde ich es schade, dass nicht so viele Frauen da sind. Aber wenn ich länger darüber nachdenke, ist es schön, denn es bedeutet wohl, dass es in Zürich nicht so viele obdachlose Frauen gibt.»
Nicolas:«Mein Markenzeichen sind meine ‹Maskottchen›, die ich immer bei mir habe. Im Café Yucca treffe ich Leute, die ich kenne. Oder ich lese und löse Kreuzworträtsel, meistens am Stammtisch.»
Frank: «Ich war früher Lastwagen- und Taxifahrer, habe Alkohol oder Drogen nie angerührt. Weil ich nicht den ganzen Tag lang allein in meiner Wohnung sein will, komme ich fast jeden Tag ins Café Yucca – und das seit etwa 14 Jahren. Ich helfe auch gerne, wo ich kann, zum Beispiel wenn abends die Stühle zusammengestellt werden müssen. Ich würde mich gerne noch häufiger nützlich machen, aber wenn ich woanders meine Hilfe anbiete, finden sie mich nach einer gewissen Zeit immer zu seltsam. Und das wars dann.»
Angel:«Zurzeit komme ich jeden Tag ins Café Yucca. Ich bin gerne hier, weil ich so sein kann, wie ich bin.»
Peter:«Meine ehemalige Freundin hiess Heidi, seither nenne ich mich Peter. Wenn es nicht so oft so laut wäre, käme ich häufiger hierher. Mit dem Personal habe ich es aber gut.»
Siniša:«Ich habe gesundheitliche Probleme und lebe seit vielen Jahren als Flüchtling hier. Manchmal schlafe ich am Flughafen oder am Bahnhof Altstetten. Im Café Yucca kann ich mich ausruhen und gratis eine Suppe essen.»
Brigit:«Ich komme seit Herbst 2013 ins Café Yucca. Vor allem, um zu malen. Zu Hause habe ich keinen Platz dafür, weil ich in einem Minizimmer wohne.»
Bilal: «Ich mag die Vielfalt der Menschen im Café Yucca. Und das Team, das mir immer hilft, wenn ich eine Frage habe. Ich bin nur vorübergehend in Zürich, am Samstag geht es zurück nach Spanien.»
André: «Ich bin Kulturphilosoph: Werktags findet man mich im ‹Atelier vom Wolf in der Säule›, wo ich male. Im Café Yucca setze ich mich immer dort hin, wo gerade Platz ist. Das Essen ist gut und günstig.»